Das richtige Verhalten nach einem Einbruch
Sie kommen nach Hause – die Haustür ist aufgebrochen, Schmuck, Bargeld und Laptop sind weg. Es ist offensichtlich: Bei Ihnen wurde eingebrochen. Aber zuerst einmal bedeutet das Ruhe bewahren. Doch wie verhält man sich richtig?
Die ersten Schritte
Fassen Sie nichts an. Versuchen Sie nicht das Chaos zu beseitigen oder hektisch nach fehlenden Wertgegenständen zu suchen. Wenn Sie Angst haben, dass die Einbrecher noch im Haus sein könnten, betreten sie es nicht. Die Situation ist schwierig – Schock und Ohnmacht vernebeln den Verstand. Gerade jetzt müssen Sie besonnen handeln.
Rufen Sie sofort die Polizei. Melden Sie über die 110 den Einbruch. Wenn Sie nichts am Zustand Ihres Hauses verändert haben, kann die Polizei verwertbare Spuren bei der Beweissicherung finden – und der Versicherer findet anschließend keinen Grund, Ihnen Leistungen zu kürzen, weil Sie hektisch falsch gehandelt haben.
Den Schaden dokumentieren
Sollten Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung betreten haben, empfiehlt es sich, sofort Fotos zu machen. Dokumentieren Sie den Zustand der Wohnung, die Einbruchsspuren und die entstandenen Beschädigungen. Sollten Sie bereits eine Überwachungskamera in Ihrem Haus installiert haben, sollten Sie das Material der IP Kamera unbedingt der Polizei zur Verfügung stellen. Besonders um den Täter überführen zu können, ist Videomaterial ein wichtiger Bestandteil der Beweissicherung.
Die Polizeiarbeit unterstützen
Sobald die Polizei bei Ihnen zuhause eingetroffen ist, sollten Sie bestimmte Fragen beantworten, um bei den Ermittlungen zu helfen. Man wird Sie dazu befragen, wann Sie das Haus verlassen haben und wann Sie wiedergekommen sind. Zudem müssen Sie nach bestem Gewissen beantworten, ob Fenster und Türen verschlossen waren. Spätestens, wenn gefragt wird, ob Sie den Täter gesehen haben, ihn beschreiben können oder gesehen haben, wie er geflohen ist, sollten Sie auf eine möglicherweise vorhandene Überwachungskamera verweisen. Außerdem sollten Sie sagen, was auf den ersten Blick fehlt.
Eine Stehlgut-Liste anfertigen
Ein Einbruch in Verbindung mit Diebstahl fällt unter die Hausratversicherung. Um die Polizei und den Versicherer zu unterstützen, sollten Sie eine Stehlgut-Liste anfertigen. Darin listen Sie auf, welche Gegenstände gestohlen und welche beschädigt wurden. Dabei sollten Sie diese so detailliert wie möglich beschreiben – geben Sie die genaue Bezeichnung, das Alter sowie den Anschaffungspreis an. Bestenfalls haben Sie ein Foto des Gegenstandes und können mit einer Rechnung den Wert belegen. So kann die Polizei effektiv nach den entwendeten Dingen suchen und der Schaden kann geschätzt werden. Fotos und Rechnungen dienen der Versicherung auch als Beweis, dass es diese Dinge wirklich gegeben hat. Wenn Sie im Vorfeld Fotos Ihrer Räume gemacht haben, erleichtert das den Kontakt zur Versicherung und Sie müssen nicht um die Auszahlung der Versicherungssumme streiten.
Kontakt zum Versicherer
Wenn Sie die Stehlgut-Liste angefertigt haben, können Sie damit der Versicherung helfen. Aber klären Sie am besten telefonisch ab, ob Bilder zur Dokumentation benötigt werden und ob sich ein Gutachter den Einbruch ansehen möchte, indem er sich ein Bild vor Ort macht. Zudem kann geklärt werden, wie Sie Ihre Wohnung jetzt schützen können. Ob Sie ein neues Schloss anbringen und Riegel vor Türen und Fenster setzen sollen.
Nicht voreilig aufräumen
Warten Sie auf jeden Fall die Freigabe der Polizei ab, wann Sie Ihre Wohnung wieder von den Spuren des Einbruchs befreien dürfen. Handeln Sie nicht voreilig, sondern vergewissern Sie sich, ob Sie nun aufräumen dürfen.
Kreditkarten sperren
Sollte der Einbrecher Kreditkarten oder Karten für andere Konten gestohlen haben, sollten Sie diese in jedem Fall so schnell wie möglich sperren lassen. Sollten Reisepässe oder Ähnliches gestohlen worden sein, müssen Sie auch das umgehend melden.
Psychologische Unterstützung
Oftmals nimmt ein Einbruch die Betroffenen stark mit. Sie fühlen sich nicht mehr sicher, leiden unter Schlafstörungen und Ängsten. Hier ist es besonders wichtig, mit Freunden und der Familie darüber zu reden. Auch sollte man sich nicht davor scheuen, einen Therapeuten aufzusuchen, wenn man stark unter dem Einbruch leidet. Um sich sicherer zu fühlen, kann es auch helfen, eine Überwachungskamera anzubringen, falls man vor dem Einbruch noch keine hatte. Eine spezielle IP Kamera für die eigenen 4 Wände kann die Ängste beruhigen.